Warum hält man überhaupt Bienen?
Weil sie Elefanten abhalten!
In Kenia wurde tatsächlich die Abnahme seiner Elefantenpopulation erfolgreich gestoppt und die Zahl der Elefanten sogar gesteigert mit der Hilfe von - BIENEN!
Elefanten und Bauern haben unglücklicherweise das gleiche Ziel: Die am Feld wachsenden Tomaten, Kartoffeln und Maispflanzen. Leider sind die gärtnerischen Fähigkeiten von Elefanten enden wollend. Der Besuch von Elefanten wirkt sich ziemlich verherrend auf Gemüsegärten aus. Farmer fande das nicht lustig und rückten den Elefanten mit Gewehren und Gift zu Leibe, da Zäune oder Barrikaden unwirksam waren.
Elefanten sind zwar Dickhäuter, aber sie mögen keine Bienen, und das aus gutem Grund. Die Insekten konzentrieren sich nämlich auf die verwundbarsten Stellen der Schwergewichtler, nämlich die Haut um Augen, Maul und Nase. Der Rüssel ist besonders empfindlich. Die aggressiven afrikanischen Bienen fliegen hinein, um dort nötigenfalls zuzustechen. Wen wundert es da, dass die bis zu sieben Tonnen schweren Tiere Angst vor den kleinen
Insekten
haben und Reißaus nehmen? Wenn Bienen in großer Zahl angreifen, suchen ganze
Elefantenfamilien das Weite. Dafür genügt schon das Summen der Flügel.
Man errichtete also Bienenzäune aus wannenartigen Bienenstöcken, welche in Abständen voneinander aufgehängt wurden. Der Erfolg dieser einfachen Maßnahme war verblüffend: Elefanten wurden gewaltlos und ohne Verluste vom Betreten der abgesperrtten Bereiche abgehalten, darüberhinaus erfreuten sich die Farmer über Zusatzeinkommen durch das Ernten von Honig und anderen Bienenprodukten. Mit den Bienen hatte man wirksame Bestäuber in der Nähe der Felder und Gemüsegärten, die sich über die nahen Trachtpflanzen freuten. Eine klare Win-Win-Situation also für alle. Das kenianische Elefantenschutzkonzept wurde auch in anderen Ländern angewendet, wie z.B. im Krüger Nationalpark.
Wenn Bienen schnuppern...
Auf der Suche nach nektar- und pollenhaltigen Blüten müssen Honigbienen (Apis mellifera) schnell reagieren. Fangen ihre Duftrezeptoren auf den Antennen im Vorbeiflug eine winzige Duftspur auf, müssen die Tiere innerhalb kürzester Zeit erkennen, um welchen Duft es sich handelt und wo er ausgesendet wurde. Nur so sind sie in der Lage, die richtige Entscheidung für die entsprechende Blüte zu treffen. Auch sonst ist die Biene in ihrem Alltag zu einem hohen Grad davon abhängig, dass sie Düfte erkennen und klassifizieren kann: Die Tiere kommunizieren über Duftstoffe miteinander, sie unterscheiden Freund von Feind anhand des typischen "Stockgeruchs" und sie orientieren sich entlang von Duftspuren.
Etwa 60.000 Duftrezeptoren sitzen auf den beiden Antennen der
Honigbiene. Von dort laufen die Informationen in den sogenannten
Antennenloben, wo in rund 160 kugelförmigen Strukturen, den
olfaktorischen Glomeruli, eine erste Verarbeitung stattfindet. Entlang
zweier Nervenstränge, die aus vielen einzelnen Nervenzellen bestehen,
schickt die Biene dann die Daten in höhere Strukturen - den Pilzkörper
und das laterale Horn. Dort werden sie weiter verarbeitet.
Mit ihren sensiblen Antennen sind Bienen selbst Spürhunden eine
Nasenlänge voraus. Die Insekten riechen nämlich geringste Mengen
bestimmter Duftstoffe sogar noch aus mehreren Kilometern Entfernung. Bereits einzelne Duftmoleküle führen zu elektrischen
Impulsen, die zur Verarbeitung an das Bienengehirn weitergeleitet
werden. Außerdem können Bienen im Gegensatz zu den Vierbeinern bis zu
48 Stunden lang durchgehend im Einsatz bleiben.
Bienen besitzen einen phänomenalen Geruchssinn und können beispielsweise trainiert werden Dynamit, Plastiksprengstoff, Heroin, Kokain, Cannabis und andere Materialien
aufzuspüren. Durch positives oder negatives Konditionieren auf bestimmte Gerüche können gewöhnliche Arbeitsbienen, welche das Flugbienenstadium erreicht haben, in kürzester Zeit trainiert werden, die Zunge herauszustrecken oder zu flüchten, sobald sie einem bestimmten Geruchsreiz wahrnehmen. Trainierte Bienen könnten also bald als Kommissar Apis einer eher ungewohnten Nebenbeschäftigung nachgehen, beispielsweise bei Sicherheitskontrollen in Flughäfen und Bahnhöfen, oder bei polizeilichen Untersuchungen.
Wenn Bienen in Schlangenlinien fliegen...
Bienen sammeln manchmal den Saft vergorener Früchte, was zur Folge hat, dass sie einen in der Krone haben. Auch der Honig, der nicht schnell genug trocknet, kann fermentieren. Er wird zu einer Art Met vergoren, der die Bienen regelrecht umhaut.
Tatsächlich scheint Alkohol auf Bienen einen ähnlichen Effekt zu haben wie auf Menschen. Der Gang wird schwankend, sie fliegen Schlangenlinien und bauen mehr Flugunfälle. Sie tun sich schwerer, etwas Neues zu lernen und den Heimweg zu ihren Stock zu finden.
Ein paar Unterschiede gibt es aber dann doch: So ein Bienenkater dauert gut 48 Stunden. Mitunter sind die Unterschiede aber nicht so ausgeprägt: Betrunkene Bienen strecken ihre Zunge öfter heraus als nüchterne...